Wasserpflanzen für das Aquarium

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Wasserpflanzen im Aquarium

Wohl die Grundlage jeden gesunden und schönen Aquariums ist die Pflanzenwelt. Als Sauerstoffproduzenten und Nährstoffverwerter, als Nahrungsquelle und Schutz für Fische und Schnecken stellen die Wasserpflanzen die Basis des Ökosystems Aquarium dar. Ohne Pflanzen ist über kurz oder lang der Mißerfolg in einem Aquarium vorprogrammiert. Zwar mag man auch ohne Aquarienpflanzen durch technische Maßnahmen das Aquarium eine Zeitlang intakt gestalten, doch wird dies nur unter großem Aufwand gelingen.

Da man ein Aquarium vor allem auch unter dekorativen Gesichtspunkten in der Wohnung aufgebaut hat, sind die immergrünen Wasserpflanzen im hellen Aquariumlicht immer ein Anziehungspunkt. Vor allem die ständige Veränderung, die sich durch das Gedeihen und das Wachstum der verschiedenen Pflanzen ergibt, gewinnt eine Unterwasserwelt erst an Attraktivität. Ein reich mit Pflanzen versehenes Aquarium verbessert sogar die Zimmerluft, denn die Unterwasserpflanzen sind gute Sauerstoffproduzenten, deren Ausgasungen an die Wasseroberfläche perlen.

Die Funktion der Wasserpflanzen im Aquarium

In erster Linie verbessern Wasserpflanzen die Umweltbedingungen für alle Bewohner eines Aquariums, denn sie verbrauchen überschüssige Nährstoffe, die zum Beispiel durch Fischfutter ins Aquarium gelangen, und wandeln diese für Fische, Garnelen und Wasserschnecken schädlichen Stoffe in Biomasse um. Dabei produzieren die Pflanzen Sauerstoff der das Wasser anreichert. An einigen Unterwasserpflanzen, wie beispielsweise der Wasserpest, kann man während das Licht scheint beobachten, wie ständig kleine Gasblasen von den Pflanzenstängeln aus durch das Wasser an die Oberfläche perlen.

 

Wasserpflanzen sind die Haupt-Nahrungskonkurrenten von Algen. Ohne Wasserpflanzen haben Algen ein leichtes Spiel. Sie trüben das Aquariumwasser ein oder setzen sich an der Scheibe fest. Grünalgen sind dabei noch die harmloseste Form und bilden lediglich ein ästhetisches Problem im Gegensatz zu anderen Algenarten wie etwa der Rotalge oder der Blaualge. Da Algen und Wasserpflanzen im Aquarium die gleichen Nährstoffquellen haben, gibt es in einem Aquarium ständig einen Kampf zwischen diesen beiden Pflanzenarten.

Ohne Wasserpflanzen haben die Algen schon gewonnen. Dann kann man sie nur noch loswerden, indem man ihnen die Nahrungsgrundlage entzieht, etwa das Licht kaum noch einschaltet oder so wenig Fische hält, dass nicht mehr genug Nährstoffe zugeführt werden. Doch wer möchte das schon? Algen sind in jederlei Hinsicht absolut anspruchslos. Selbst in einem Zimmerbrunnen der mit destilliertem Wasser betrieben wird, wird man irgendwann Algen beobachten können wenn ausreichend Licht vorhanden ist. Der Vorteil der Wasserpflanzen gegenüber den Algen liegt darin, dass sie unter optimalen Bedingungen schneller wachsen können und sich besser entwickeln als Algen. Wer also meint, durch eine Verminderung der Lichtzufuhr und eine Einschränkung des Nährstoffangebotes ein Algenproblem in den Griff zu bekommen (wie bisweilen empfohlen wird), der wird am Schluß seine Aquarienpflanzen abgetötet und den einzigen Feind der Algen vernichtet haben.

Wasserpflanzen bieten vielen Aquariumbewohnern Schutz und Nahrung. Zwischen den Wasserpflanzen bilden sich viele Kleinstlebewesen, sogenannte Infusorien, die zum Beispiel Jungfischen als Nahrung dienen. Aber auch größere Fische finden zwischen den Pflanzenblättern immer mal wieder einen Happen wie etwa ein Wimperntierchen oder eine Amöbe. Auch für  viele Wasserschnecken bilden die Wasserpflanzen im Aquarium eine der Nahrungsgrundlagen. Apfelschnecken beispielsweise machen sich gerne direkt über das frische Grün her.

Die meisten Wasserschnecken im Aquarium tun allerdings den gesunden Wasserpflanzen nichts zu leide. Sie vertilgen höchstens einmal ein bereits vermodertes Pflanzenblatt oder weiden den Algenbelag ab, der sich häufig auf den Blättern von Wasserpflanzen bildet. Durch das Abraspeln dieses Algenbelages mit ihrer Raspelzunge sind die Wasserschnecken für die Pflanzen daher sogar nützlich.  

Auch als Laichplatz für Schnecken und Fische sind die Wasserpflanzen wichtig. Oft wird der Laich direkt an die Blätter angeheftet. Freitreibender Laich findet zwischen den Wasserpflanzen strömungsfreie Bereiche und wird somit nicht ständig durch die Pumpe des Aquariums durch das Wasser gewirbelt. Frisch geschlüpfte Jungfische finden zwischen den Blättern der Wasserpflanzen Schutz vor größeren Fischen die ihnen nachstellen.

Pflege und Ansprüche von Wasserpflanzen im Aquarium

Während sich Aquarienfische und Wasserschnecken meist problemlos entwickeln, stellen sich bei der Kultur von Wasserpflanzen im Aquarium oft Probleme ein. Frisch gekaufte Wasserpflanzen stammen immer aus einem anderen Milieu, mit anderen Wassertemperaturen, anderen Lichtverhältnissen und anderen Wasserwerten. Jede neu eingesetzte Wasserpflanze benötigt zunächst einmal eine Phase der Eingewöhnung und ist in dieser Zeit geschwächt. Oft kümmern viele Aquariumpflanzen erst einmal dahin oder sterben sogar ab. Meist treiben sie aber wieder neu aus und dieser Neuaustrieb ist dann auch in der Regel schon deutlich besser auf die neuen Umweltbedingungen eingestellt.

Man sollte es mit der Menge an Wasserpflanzen die man einsetzt nie übertreiben. Da neu eingesetzte Wasserpflanzen eine Eingewöhnungsphase brauchen und es deshalb durchaus nicht selten vorkommt, dass die Pflanze zunächst einmal Blätter verliert, die dann im Wasser verrotten, kann schnell ein Teufelskreis entstehen, Die Wasserwerte verschlechtern sich und dadurch sterben noch mehr Pflanzen ab. Das Nährstoffangebot steigt und Algen vermehren sich. Meistens ist es besser, Wasserpflanzen nur nach und nach einzusetzen, zum Beispiel über einen Zeitraum von 1 bis 2 Wochen. Zwischenlagern kann man die Wasserpflanzen bei Zimmertemperaturen in einem Eimer. So kann man die Entwicklung der im Aquarium eingesetzten Wasserpflanzen erst einmal beobachten. Einige wenige Pflanzen die Akklimatisierungsprobleme haben und die Blätter verlieren, stellen im Aquarium normalerweise kein Problem dar.

Zum Gedeihen benötigen die Wasserpflanzen Licht und Nährstoffe. Diese beiden Faktoren sind in einem Aquarium normalerweise ausreichend vorhanden. Durch das Füttern der Fische und deren Abfallprodukte ist meist eher ein Nährstoffüberschuss vorhanden als ein Nährstoffmangel, so dass von zusätzlichen Düngemassnahmen eher abzuraten ist. Wer allerdings sehr oft einen Wasserwechsel durchführt oder besondere Pflanzen züchten will, der kann durchaus zu im Handel für das Aquarium angebotene Dünger greifen. Auch hier sollte man allerdings erst einmal beobachten, wie sich die Pflanzen ohne eine zusätzliche Düngung verhalten.

Um über das Jahr eine gleichmäßige Beleuchtung in einem Aquarium gewährleisten zu können, stellt man ein Aquarium meistens im Zimmer an einem nicht direkt von der Sonne beschienenen Platz auf. Im Sommer würde dies ansonsten zu einer übermäßigen Algenbildung und Erhitzung des Aquariums führen. Das Aquariumlicht sollte 8 bis 12 stunden am Tag brennen, um den meist aus tropischen Gebieten stammenden Aquarienpflanzen eine ausreichende Beleuchtung zu bieten. Manche Pflanzen, wie etwa Quellmoos oder die Wasserpest, die man auch in heimischen Gewässern finden kann und die immergrün sind, kommen auch mit weniger Licht aus.

Unterschiedliche Arten von Wasserpflanzen für das Aquarium

Schwimmpflanzen, wie etwa der Schwimmfarn, Lemna oder die Muschelblume, treiben auf der Wasseroberfläche. Die Blätter dieser Wasserpflanzen absorbieren das Licht und ihre Wurzeln hängen frei nach unten und filtern dabei Nährstoffe aus dem Wasser. Da die meisten Aquarien nach oben hin verschlossen sind, sind nicht alle diese Schwimmpflanzen als Aquarienpflanzen geeignet. Um sie zu kultivieren senkt man den Wasserspiegel etwas ab. Die Schwimmpflanzen bieten durchaus ein schönes Bild und mit ihren frei im Wasser treibenden, kompakten Wurzeln ist jede dieser Pflanzen ein kleines Klärwerk, das der Filteranlage des Aquarium in nichts nachsteht. Die Schwimmpflanzen sind meist sehr anspruchslos und sie neigen in der Regel zur schnellen Vermehrung. Innerhalb weniger Wochen kann so die gesamte Wasseroberfläche des Aquariums mit diesen Schwimmpflanzen bedeckt sein. Damit auch noch die tieferen  Wasserschichten genug Licht abbekommen, sollte man die Ausbreitung der Schwimmpflanzen immer im Griff behalten. Dies ist problemlos möglich, denn man kann sie einfach an der Wasseroberfläche abfischen.


In diesem Süßwasseraquarium herrscht ein stabiles ökologisches Gleichgewicht.
Obwohl dieses Aquarium reichhaltig mit Fischen bestückt ist, sorgen die ver-
schiedenen Wasserpflanzen für glasklares Wasser. Wasserwechsel sind in so
einem Aquarium kaum mehr notwendig.


Auch hier kann man sehen, wie durch die Wasserpflanzen jede Trübung aus dem
Aquariumwasser herausgefiltert wird. Trotz einiger Schwimmpflanzen bekommen
auch die Aquariumpflanzen in den tieferen Schichten ausreichend Licht um
prächtig wachsen zu können.

Freischwimmende Unterwasserpflanzen, wie etwa das Hornkraut, Quellmoos oder die Wasserpest Elodea, sind meist ebenfalls anspruchslose Wasserpflanzen. Sie bewohnen alle Wasserschichten des Aquariums und man kann sie sowohl in der Nähe der Oberfläche platzieren als auch am Bodengrund. Ihre Nahrung können sie dabei direkt aus dem Wasser herausfiltern. Viele dieser Unterwasserpflanzen zeigen interessante Anpassungen. Die Wasserpest findet man sowohl gänzlich ohne Wurzeln, als auch mit Wurzeln, die direkt aus den Stängeln herauswachsen können. Mit diesen Wurzeln kann sich die Wasserpest selbst in stark strömenden Gewässern festkrallen. Sie entwickelt sich dann zu einer schönen Bodenpflanze. Quellmoos kann sich sogar an glatten Steinen, ähnlich wie Efeu, festhalten. Es haftet dabei so fest, dass man eher einen kilogrammschweren Stein aus einem Gewässer herauszieht, als dass sich das Quellmoos vom Stein ablösen würde.

Im Boden wurzelnde Wasserpflanzen: Die meisten Wasserpflanzen wurzeln im Boden eines Aquariums. Erhalten diese Pflanzen zu wenig Licht, dann recken sie sich nach oben an die Wasseroberfläche und verkahlen von unten her. Dieser Effekt ist im Aquarium unerwünscht. Deshalb ist die Lichtstärke so zu wählen, dass die am Bodengrund wachsenden Pflanzen genug Licht erhalten, so dass sie eher in die Breite als in die Höhe wachsen.Natürlich gibt es auch im Boden wurzelnde Wasserpflanzen, wie etwa Vallisnerien, die genetisch bedingt immer nach oben wachsen. Nährstoffe können die meisten dieser bodenwurzelnden Wasserpflanzen nicht nur aus dem Substrat, sondern auch direkt aus dem Wasser aufnehmen. Oft dient das Bodensubstrat eher als Halt denn als Nährstoffreservoir. Dies zeigt sich darin, dass die meisten der bodenwurzelnden Wasserpflanzen auch entwurzelt überleben. Ein schöner Anblick ist so eine entwurzelte Stängelpflanze natürlich nicht.


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